Für Neulinge im Gemüsegarten gibt es eine gute Nachricht: Mangold anbauen ist ganz leicht und gelingt auf fast jedem Boden!

Neben Spinat ist Mangold ein sehr beliebtes Blattgemüse, das seit einiger Zeit wieder voll im Trend liegt. Auch im Gemüsegarten macht es sich optisch sehr gut, vor allem wenn eine ‚bunte‘ Sorte gewählt wurde. Dann leuchten die großen Blätter in grellen Farben wie Pink, Gelb und Rot. Mangold schmeckt etwas erdiger als Spinat, lässt sich aber genauso vielseitig verwenden. Durch die bunten Farben macht sich das Gemüse farblich gut auf dem Teller. Die Blätter sind sehr groß und die Stiele kräftig. Gegessen werden kann das komplette Blatt.

Mangold gibt es grundsätzlich in zwei Kulturformen, von denen es jeweils zahlreiche Sorten gibt. Es wird unterschieden zwischen Stiel- oder Rippen-Mangold und Schnitt- oder Blatt-Mangold.

  • Stiel- oder Rippen-Mangold: Die Blätter dieser Kulturform haben starke Mittelrippen und einen langen Stiel. Dieser wird auch gerne als spargelähnliches Gemüse verzehrt. Zumeist sind die Rippen weiß oder rötlich.
  • Schnitt- oder Blatt-Mangold: Er wird auch als Beißkohl oder Römischer Kohl bezeichnet. Die Stiele sind feiner und nicht so lang. Nach dem Schnitt treiben die Blätter wieder neu aus.

Mangold anbauen – so geht’s

Mangold kann ein- oder zweijährig angebaut werden. Einjähriger Mangold wird ab Ende März bis Mai direkt ins Freiland gesät. Erntereif ist er dann bereits im Juni und Juli, je nach regionaler Witterung. Für die späte Ernte wird der zweijährige Mangold erst im Sommer (Juli / August) gesät. Die Ernte erfolgt im Herbst und die Pflanzen überwintern im Beet. Im Frühjahr kann erneut geerntet werden. Achtet bei der Sorte darauf, ob es sich um einen winterharten Mangold handelt, wenn ihr ihn zweijährig anbauen wollt.

Je nach Sorte wird mit einem Abstand von 25-40 cm gesät. Die Pflanzen werden sehr groß, deswegen sollte auch ein Reihenabstand von etwa 40 cm eingehalten werden.

Der Boden sollte möglicht nährstoffreich sein. Ggf. muss er mit biologischem Dünger wie Hornspäne oder Kompost angereichert werden. Vor der Aussaat wird er durchlockert, damit die Pflanzen den Boden gut durchwurzeln können. Der Standort sollte möglichst sonnig sein, da Mangold eine wärmeliebende Pflanze ist.

Mangold anbauen und pflegen

Die Pflege von Mangold ist recht simpel. Das Gemüse mag es durchgängig feucht, d.h. es muss regelmäßig im Wurzelbereich gegossen werden. Bei großer Hitze merkt man, dass die Blätter lasch werden. Nach dem Bewässern erholen sie sich aber schnell wieder.

Tipp: Damit der Boden an heißen Tagen nicht austrocknet, kann rings um die Pflanzen mit Rasenschnitt gemulcht werden. Das speichert die Feuchtigkeit.

Gedüngt werden sollte der Mangold im Sommer bzw. bei zweijährigem Mangold im Herbst vor der Haupterntezeit. Es wird Kompost oder Hornspäne in die Beeterde eingearbeitet. Dadurch wachsen die Blätter kräftig und bilden ihren vollen Geschmack aus.

Mangold anbauen und ernten

Der Mangold ist erntereif – so wird geerntet!

Erntereif ist der Mangold, wenn die Blätter eine Größe von ca. 30 cm erreicht haben. Dann werden die äußeren Blätter geerntet, indem sie relativ nah am Boden abgeschnitten werden. Das Herz der Pflanze bleibt stehen, damit die Blätter weiter wachsen. Es kann ab jetzt fortlaufend geerntet werden.

Da frischer Mangold nicht lange haltbar ist und die Blätter schnell welk werden, sollte nach Möglichkeit nur so viel geerntet werden, wie man gerade benötigt. Mangold kann aber auch gut eingefroren werden. Dazu wird er gewaschen, ggf. in Streifen geschnitten und blanchiert. Hier findet ihr weitere Infos und Tipps zum blanchieren.

Auf gute Nachbarschaft!

Diese Sorten eignen sich gut als Beetnachbarn von Mangold, da sie das Wachstum des Blattgemüses positiv beeinflussen: Kohl, Möhren, Radieschen, Rettich und Bohnen.

Mangold bitte nicht direkt neben oder nach Spinat und Rote Bete anbauen.

Vorteile von Mangold gegenüber Spinat

Beide Sorten sind Blattgemüse und vom Geschmack her ähnlich. Warum also vom gewohnten Spinat abweichen und Mangold anbauen? Ganz einfach:

  • Mangold gibt es in verschiedenen Sorten, auch bunte Sorten, die sich farblich hervorragend auf dem Teller machen.
  • Die Ernte ist leichter als beim Spinat – vor allem wenn man das Gemüse Blatt für Blatt erntet, damit es weiter nachwachsen kann.
  • Pro Reihe ist die Erntemenge von Mangold aufgrund der großen Blätter höher.
  • Da die Blätter größer sind, ist es leichter Mangold zu säubern.

Mangold anbauen ist für Gartenneulinge wirklich ein dankbares Gemüse. Er macht wenig Arbeit und kann in der Küche vielseitig verwendet werden.

 

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Ich bin Sandra und für mich ist ein Leben ohne (Gemüse-)Garten unvorstellbar. Mein Garten ist Ruhepol, Rückzugsort und gleichzeitig Inspirationsquelle für meinen Gartenblog GRÜNELIEBE, auf dem ich bereits seit 2012 Tipps, Wissen und Erfahrung rund um den Garten teile. 📚Ernte gut, alles gut | Keine Zeit zu gärtnern 🌿@grueneliebemissgreenball @missgreenball 🏆Goldener Blogger 'Hobby' '23 | IG Garden GHBA '22 | Dt.GBP 3.Platz Gartenblog '21

2 Comments

  1. Renate Liebl Reply

    Hallo Sandra, meine Mangoldpflanzen haben neben den oberen Stiel- und Blatteilen auch ganz tolle Wurzeln gebildet. Aufgeschnitten sehen sie wie Rote Bete aus. Nun meine Frage: kann man diese Wurzeln auch essen? Habe beim stöbern im Internet leider keine Antwort gefunden. Vielleicht kannst du mir weiterhelfen. Danke
    Gruß
    Renate

    • Sandra Reply

      Liebe Renate,
      das ist eine gute Frage. Ich habe es selber noch nicht probiert und kann dir daher leider auch keine Auskunft geben.
      Viele Grüße
      Sandra

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