Die Pilzsaison in diesem Jahr ist recht ergiebig, da es im Sommer viel geregnet hat. Durch den trockenen Sommer im letzten Jahr wachsen einige späte Pilzsorten früher als sonst, wodurch die diesjährige Pilzsaison langsam dem Ende zugeht! Grundsätzlich sind die meisten Pilze im Spätsommer und im Herbst in deutschen Wäldern zu finden. Wer sich mit den etwa 1.500 Pilzarten in Deutschland auskennt, kann sogar das ganze Jahr über Pilze finden. Die bekannten Speisepilze wie Steinpilze, Maronen und Pfifferlinge wachsen jedoch zur Pilzsaison.

Pilze sammeln in Deutschland – das muss beachtet werden

Pilzsammler dürfen laut Bundesartenschutzverordnung pro Tag nur 2 Kilogramm Pilze sammeln. Das entspricht in etwa dem Eigenbedarf. Professionelle Sammler müssen mit hohen Geldstrafen rechnen, wenn sie sich nicht an diese Menge halten.

Das Sammeln von Pilzen ist zudem in Naturschutzgebieten und in Nationalparks verboten. Als Pilzsammler muss man sich auf den ausgewiesenen Waldwegen aufhalten, man darf nicht kreuz und quer durch den Wald streifen!

Pilzsaison nur für Auskenner!

Pilzbestimmung
Grundkurs Pilzbestimmung*

Beim Sammeln von Pilzen muss sehr vorsichtig vorgegangen werden, denn nicht alle Pilze sind genießbar. Es gibt über 100 verschiedene Sorten in Deutschland, die giftig oder zumindest ungenießbar sind. Selbst ein Pilzbuch gibt nur eindeutige Auskunft, wenn man die teils minimalen Unterschiede der Pilzsorten richtig deuten kann. Bei Unsicherheit, ob der gefundene Pilz essbar oder giftig ist, kann man einen Pilzsachverständigen befragen. Es empfiehlt sich zudem die erste Pilzsuche gemeinsam mit einem Pilzsachverständigen zu unternehmen, der einem die Pilzsorten erklärt.

Pilze – auch essbare – dürfen nicht roh gegessen werden. Denn auch viele essbare Pilze enthalten Hämolysine, die erst durch das Erhitzen zerstört werden. Ausnahme sind Champignons, die auch roh verspeist werden dürfen.

Sollte man doch einmal einen Pilz verwechselt haben und einen giftigen Pilz essen, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Symptome für eine Pilzvergiftung sind Schweißausbrüche, Benommenheit und Durchfall.

Pilze sammeln – so geht’s!

Die Pilze, die wir sammeln und essen, sind nur die Pilzkörper eines meist riesigen Geflechts unter der Erde. Mykorrhiza ist eine Symbiose von Pilzen, Wurzeln und Bäumen. Die Pilze liefern den Bäumen Wasser und Nährstoffe, die Bäume liefern dagegen den Pilzen Zucker durch Photosynthese. Daher sollten nur Pilze genommen werden, die man auch tatsächlich mitnehmen und essen will, um die Symbiose nicht zu stören. Zu kleine und zu alte Pilze sollten stehenbleiben! Übrigens, nur ausgewachsene Pilze zeigen ihre typischen Charakteristika und lassen sich damit von ihren giftigen Ebenbildern unterscheiden!

Zum Sammeln wird idealerweise ein Korb verwendet. Plastikbehälter eignen sich nicht, da die Pilze sonst sofort anfangen zu gären. Die Pilze müssen nach dem Sammeln möglichst schnell verarbeitet werden. Entweder man kocht sie zum sofortigen Verzehr oder die Pilze werden haltbar gemacht. Pilze können getrocknet werden, wodurch sie allerdings an Aroma verlieren. Alternativ werden Pilze blanchiert, wodurch die Hämolysine und eventuell der Fuchsbandwurm zerstört werden, und schließlich eingefroren. So sind die Pilze 6 Monate lang haltbar und behalten ihr feines Aroma!

Weitere Infos gibt es bei der DGfM – Deutsche Gesellschaft für Mykologie. Viel Spaß beim Pilze sammeln in der diesjährigen Pilzsaison!

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Ich bin Sandra und für mich ist ein Leben ohne (Gemüse-)Garten unvorstellbar. Mein Garten ist Ruhepol, Rückzugsort und gleichzeitig Inspirationsquelle für meinen Gartenblog GRÜNELIEBE, auf dem ich bereits seit 2012 Tipps, Wissen und Erfahrung rund um den Garten teile. 📚Ernte gut, alles gut | Keine Zeit zu gärtnern 🌿@grueneliebemissgreenball @missgreenball 🏆Goldener Blogger 'Hobby' '23 | IG Garden GHBA '22 | Dt.GBP 3.Platz Gartenblog '21

3 Comments

  1. Ich habe mich auch schon auf Pilzsuche gemacht, traue mich aber nicht wirklich. Vielleicht sollte ich doch mal einen geführte Tour machen. Weißt du wo ich Adressen finde?

    • Hallo Maria,
      du kannst bei der DGfM nachschauen, dort findest du Links zu Vereinen und Pilzsachverständigen, die dir sicher gerne Auskunft geben. Oder du fragst dort im Forum nach, ob jemand in deiner Nähe Führungen anbietet.
      Viele Grüße

  2. Auf den websides der Krankenversicherungen /-kassen sind oft Hinweise zur Pilzsammelsaison mit guten Ratschlägen, Bildern, Beschreibungen und auch nützlichen Adressen.
    Gruß und viel Spaß beim Suchen

    PS: Passt auf Zecken auf!

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