Warum verwendet man zur Anzucht nährstoffarme Erde?

Anzuchtsubstrat - Kokoserde, Anzuchterde oder Substrat selber mischen

Für die Anzucht von Pflanzen gibt es spezielle Anzuchterde für kräftige Jungpflanzen, die möglichst wenige Nährstoffe enthält. Im ersten Moment denkt man nun, warum sollten ausgerechnet Keimlinge keine oder nur wenige Nährstoffe bekommen? Die benötigen sie doch zum Wachstum?! Ganz einfach: Würden die Keimlinge problemlos an ausreichend viele Nährstoffe kommen, müssten sich die Keimlinge nicht bemühen, ein starkes Wurzelgeflecht zu bilden und damit kräftig zu wachsen.

Erst wenn die Pflanzen kräftig angewachsen sind, wird normale Pflanzenerde verwendet. Diese enthält dann die Nährstoffe, die die Pflanze für ihr weiteres Wachstum benötigt.

Zudem ist Anzuchterde frei von Pilzen und Mikroorganismen, die die Keimlinge angreifen könnten. Außerdem sind keine anderen Samen bspw. von Unkraut in Anzuchterde zu finden. Das Saatgut hat demnach die Erde ganz für sich alleine und kann sich voll und ganz auf seine eigene Entwicklung konzentrieren. 🙂

Anzuchterde für kräftige Jungpflanzen

Torf vermeiden – Anzuchterde für kräftige Jungpflanzen selber machen

Anzuchterde besteht zu einem Großteil aus Torf. Hinzu kommt etwa ein Drittel Sand, der die Erde schön locker macht. Torf wird aus Mooren gewonnen. Er bildet sich aus nicht oder nur teilweise zersetzten Pflanzensubstanzen in Gebieten mit seichtem Wasser. Die Entstehung von Torf ist extrem langsam. Nur etwa 1 mm Torfablagerung entsteht auf einem Moor pro Jahr. Bei dem rasanten Abbau von Torf für die Land- und Forstwirtschaft sind die Moore stark bedroht. Daher sollte man sich als Hobby-Gärtner überlegen, ob man auf torffreie Alternativen zurückgreifen kann.

Es ist ganz einfach Anzuchterde selbst herzustellen. Dazu benötigt man zu je einem Drittel Kompost, Gartenerde und Sand. Die Bestandteile sollten möglichst feinkrümelig sein, man kann sie auch durchsieben. Damit nun alle Sporen von Pilzen und anderen Mikroorganismen abgetötet werden, sterilisiert man die Mischung für 30 Minuten bei 200 Grad Celsius im Backofen. Die abgekühlte Mischung kann nun zur Anzucht von Saatgut verwendet werden!

Warum verwendet man zur Anzucht nährstoffarme Erde?
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Ich bin Sandra und für mich ist ein Leben ohne (Gemüse-)Garten unvorstellbar. Mein Garten ist Ruhepol, Rückzugsort und gleichzeitig Inspirationsquelle für meinen Gartenblog GRÜNELIEBE, auf dem ich bereits seit 2012 Tipps, Wissen und Erfahrung rund um den Garten teile. 📚Ernte gut, alles gut | Keine Zeit zu gärtnern 🌿@grueneliebemissgreenball @missgreenball 🏆Goldener Blogger 'Hobby' '23 | IG Garden GHBA '22 | Dt.GBP 3.Platz Gartenblog '21

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