Im Kampf gegen die Krebspest: Edelkrebsprojekt NRW

Die sogenannte Krebspest ist eine Pilzerkrankung, die für alle nicht-amerikanischen Flusskrebsarten tödlich verläuft. Ausgelöst wurde die Problematik durch eingeschleppte, amerikanische Flusskrebsarten wie bspw. den auf dem Artikelbild zu sehenden Signalkrebs. Vielfach gelangen auch die hierzulande häufig aus der Aquaristik stammenden Procambarus-Arten in freie Gewässer. Beide Vertreter haben eines gemein: Im Gegensatz zu den heimischen Arten sind sie immun gegen den tödlichen Krankheitserreger.

Die Krankheit ist verantwortlich dafür, dass heimische Flusskrebsarten, allen voran der Edelkrebs und der Steinkrebs, nahezu ausgerottet wurden. Es besteht also dringender Handlungsbedarf.

Projekt zum Schutz einheimischer Krebse

Einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Krebspest leistet bspw. das Edelkrebsprojekt NRW.
Projektziel ist „der Schutz und die Stützung der heimischen Flusskrebsbestände“. „Besonders eine Verringerung der Gefährdung durch die Krebspest wird nicht nur freilebende, sondern auch in der Aquakultur befindliche Edelkrebsbestände erhalten“. Eine wesentliche Aufgabe bei dieser Arbeit ist die Erfassung von Flusskrebsbeständen sämtlicher Arten durch Befragung von Fischereiberechtigten (Anglern), Behörden sowie Tauchern. Darüber hinaus untersuchen speziell durch das Edelkrebsprojekt geschulte, ehrenamtliche Kartierer die umliegenden Gewässer auf Flusskrebsbestände. Außerdem gehen sie den regelmäßig eintreffenden Flusskrebsmeldungen nach, die das Edelkrebsprojekt NRW erreichen.

Diese aufwändige Bestandsaufnahme ist von höchster Wichtigkeit. Denn nur so können mittel- bis langfristig geeignete Gewässer für die Wiederansiedlung von Edelkrebsen ermittelt werden.

Das Edelkrebsprojekt NRW fungiert neben den aktiven Schutzmaßnahmen für die Edelkrebse auch als Beratungsstelle für Neozoen. Der Edelkrebs ist längst nicht das einzige, heimische Tier, das von nicht heimischen Arten bedroht wird. Durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit soll auf die grundsätzliche Problematik eingeschleppter Arten und die daraus resultierenden, negativen Folgen aufmerksam gemacht werden.

Die Hauptprobleme, die Neobiota verursachen können:

  • Sie können heimische Arten teilweise oder ganz verdrängen, wodurch ein ökologisches Ungleichgewicht entsteht.
  • Sie können Krankheiten übertragen und somit ganze Bestände ausrotten.
  • Sie können Schaden in der Land- und Forstwirtschaft anrichten.
  • Im schlimmsten Fall können sie gesundheitliche Schäden beim Menschen verursachen.

Ganz wichtig: Setzt niemals Krebse, insbesondere keine amerikanischen Arten, in irgendeinem Gewässer aus! Ein einzelnes infiziertes Tier reicht bereits aus, um den kompletten (gesunden) Bestand heimischer Flusskrebsarten eines Gewässers auszurotten.

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Ich bin Sandra und für mich ist ein Leben ohne (Gemüse-)Garten unvorstellbar. Mein Garten ist Ruhepol, Rückzugsort und gleichzeitig Inspirationsquelle für meinen Gartenblog GRÜNELIEBE, auf dem ich bereits seit 2012 Tipps, Wissen und Erfahrung rund um den Garten teile. 📚Ernte gut, alles gut | Keine Zeit zu gärtnern 🌿@grueneliebemissgreenball @missgreenball 🏆Goldener Blogger 'Hobby' '23 | IG Garden GHBA '22 | Dt.GBP 3.Platz Gartenblog '21

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