Jetzt ist es wirklich offensichtlich: Die Nager lieben Topinambur.

Die oberflächlichen Spuren sind kaum zu übersehen. Von den angehäufelten Topinamburpflanzen ist die Erde weggescharrt und die Knollen überall angeknabbert. Rausgeholt aus der Erde werden sie nicht, sondern richtig schön ausgehöhlt. Es sind also eher kleine Tiere, die sich daran verköstigen – Kaninchen und Mäuse vermute ich. Mäuse auch deswegen, weil überall zwischen den Pflanzen Löcher in der Erde sind. Die Mäuse haben sich hier offensichtlich ein richtiges Tunnelsystem angelegt.

Also dachte ich mir: Ein bisschen Topinambur hätte ich doch auch gerne für mich. Also ernte ich zwei bis drei Pflanzen ab!

Gesagt getan: Die Erde ist derzeit sehr feucht und matschig. Dadurch ist zwar der Boden gut aufgeweicht und man kommt leicht mit der Schaufel tief in die Erde. Aber die Erde ist durch die Nässe sehr schwer und klumpig. Schwerstarbeit, da man bei Topinambur bekanntlich sehr tief und großzügig graben sollte, um im nächsten Jahr keine ungewollte Ausbreitung zu haben. Also schaufel ich fleißig los. Den oberen Teil der Pflanze und damit auch der Knollen kann man ganz leicht aus der Erde heben. Dann wird es etwas schwieriger – wie gesagt, die Erde ist schwer!

Doch plötzlich geht meine Schaufel durch den Boden wie durch Butter. Ich hebe die Erde darüber an und befördere ein Nest ans Tageslicht. Ohje, da hat es sich wohl eine Maus direkt unter dem Topinambur gemütlich gemacht. Wie im Schlaraffenland, wo einem die Leckereien in den Mund hineinwachsen. Nur leider hat die Maus nicht mit mir gerechnet – und ich nicht mit ihr. Das Nest war allerdings leer. Zum Glück! Erstaunlich fand ich, dass das Gemisch aus Stroh und Schnurresten komplett trocken war. Und das inmitten dieser nassen und schweren Erde. Ein architektonisches Meisterwerk, was diese kleinen Nager vollbringen. Tja, leider muss die Maus sich nun ein neues Winterquartier bauen. Ich hoffe nur, dass sie sich einen Platz sucht, an dem ich nicht wieder mit meiner Schaufel vorbeikomme und den Boden umgrabe …

Mäusenest unter Topinam

Nager lieben Topinambur – es ist genug für alle da!

Auch wenn die Nager sich fleißig satt gefuttert haben, ich konnte dennoch ausreichend viel ernten. Der Topinambur hat sich ganz schön ins Zeug gelegt und zahlreiche Knollen gebildet. Davon werden also alle satt – die Tiere auf dem Feld und wir selbst auch!

 

Was sonst noch auf dem Feld passiert, könnt ihr in unserer Rubrik Neues vom Feld nachlesen!

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Ich bin Sandra und für mich ist ein Leben ohne (Gemüse-)Garten unvorstellbar. Mein Garten ist Ruhepol, Rückzugsort und gleichzeitig Inspirationsquelle für meinen Gartenblog GRÜNELIEBE, auf dem ich bereits seit 2012 Tipps, Wissen und Erfahrung rund um den Garten teile. 📚Ernte gut, alles gut | Keine Zeit zu gärtnern 🌿@grueneliebemissgreenball @missgreenball 🏆Goldener Blogger 'Hobby' '23 | IG Garden GHBA '22 | Dt.GBP 3.Platz Gartenblog '21

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