Mitunter das wichtigste als Selbstversorger ist Platz – daher ist es wichtig den Platzbedarf für Selbstversorger zu wissen und zu ermitteln.

Wie viel Platz benötigt man, um möglichst viel eigenes Obst und Gemüse anzubauen und eventuell noch Tierhaltung zu betreiben?

Anbau von Gemüse – Platzbedarf für Selbstversorger

Man rechnet mit einem Platzbedarf von 40-50 m² pro Person für die Selbstversorgung mit Gemüse.

  • Der Gartenboden muss für die Selbstversorgung nährstoffreich und gut vorbereitet sein
  • Zwischenwege plant man mit 20% der Fläche ein
  • Zusätzlich wird Platz benötigt für Kompost, Gartenhaus für Geräte sowie Lagermöglichkeiten für die Überwinterung von Gemüse, z.B. Kartoffeln und Möhren, bzw. ausreichend Möglichkeiten zum Einfrieren von Gemüse
  • Für Erdbeer- und Kartoffelanbau rechnet man mit weiteren 3 m² pro Person

Natürlich spielt das Platzangebot nicht nur in der Stadt eine große Rolle bei der Selbstversorgung, auch wer einen Garten hat, sollte genau wissen, wie viel Platz jede Pflanze benötigt um ausreichend Früchte tragen zu können. In der Regel sollte man jedoch jeder Art von Obst und Gemüse seinen eigenen Platz bieten und diese nicht wild nebeneinander säen.

Für das optimale Wachstum der Pflanzen spielt der Boden eine große Rolle. Am besten eignet sich ein nährstoffreicher Humusboden, den man ab und an mit natürlichem Dünger, wie z.B. Hornspäne oder Komposterde anreichern sollte, um die Nährstoffversorgung sicherzustellen.

Obstbäume im Garten benötigen viel Platz. Sie sollten etwa im Abstand von 10 Metern gepflanzt werden, damit sie richtig wachsen können. Das Pflanzen von Obstbäumen wird am besten im Herbst gemacht, damit sie sich vor dem ersten Frost gut mit ihren Wurzeln im Boden verankern können. Junge Obstbäume tragen in der Regel erst ab dem dritten Standjahr – hier ist ein wenig Geduld angesagt!

Tierhaltung – ausreichender Platzbedarf für Selbstversorger

Wer als Selbstversorger nicht nur eigenes Obst und Gemüse sondern auch Kleinvieh wie Hühner, Gänse oder vielleicht ein Schaf halten will, der sollte neben der Pflege dieser Tiere vor allem das dafür notwendige Platzangebot gut überdenken. Denn wer auch Obst und Gemüse pflanzt, der muss das Areal, das den Tieren zugedacht ist, einzäunen, um Pflanzenschäden zu vermeiden. Hat man sich für Hühner entschieden, muss der Auslauf für diese Tiere etwa 15 m² pro Tier betragen. Dazu kommt noch ein kleiner Stall, in welchem sich die Tiere über Nacht aufhalten und ihre Eier legen können.

Die Tierhaltung sollte keine leichtfertige Entscheidung sein. Man muss sich bewusst machen, dass man diesen Tieren nicht nur die richtige Pflege, sondern auch die richtige Umgebung zu bieten hat. Bei einem ausreichend großen Garten steht dem Kauf von Kleinvieh in Form von Hühnern, Gänsen oder ähnlichem nichts mehr im Wege.

Etwas anders sieht es bei Ziegen oder Schafen aus. Sie sind Herdentiere und sollten nicht alleine gehalten werden. Der heimische Garten wird in aller Regel kaum ausreichen. Ideal wäre eine große Weide, damit die Tiere genügend Auslauf haben und immer ausreichend Gras finden. Zusätzlich kommen noch Tierarztkosten, Wurmkuren usw. hinzu, so dass man sich diesen Kauf wirklich gründlich überlegen sollte. Entscheidet man sich für diese Tiere, können Schafe, nicht nur wegen ihrer Wolle, ein tolles Nutztier für Selbstversorger sein, denn auch die Hinterlassenschaften dieser Tiere eignen sich hervorragend als biologischer Dünger für den Obst- und Gemüseanbau, so dass sich damit der Kreis in der Selbstversorgung wieder schließt.

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Ich bin Sandra und für mich ist ein Leben ohne (Gemüse-)Garten unvorstellbar. Mein Garten ist Ruhepol, Rückzugsort und gleichzeitig Inspirationsquelle für meinen Gartenblog GRÜNELIEBE, auf dem ich bereits seit 2012 Tipps, Wissen und Erfahrung rund um den Garten teile. 📚Ernte gut, alles gut | Keine Zeit zu gärtnern 🌿@grueneliebemissgreenball @missgreenball 🏆Goldener Blogger 'Hobby' '23 | IG Garden GHBA '22 | Dt.GBP 3.Platz Gartenblog '21

5 Comments

  1. Ich finde, dein Artikel bietet eine gute Übersicht, was ich noch ergänzen würde ist, dass der Platz gerade am Anfang einer Selbstversorgerkarriere nicht leicht einzuschätzen ist. Die meisten wollen von 0 auf 100 starten, haben aber noch nicht genug Erfahrung mit Vor- und Nachfrucht und der zeitlichen Ausnutzung der vorhandenen Beete. Viele Gemüsepflanzen kann man ja ganz entspannt mit der Hauptkultur zusammen aussäen, weil diese abgeerntet sind, bevor die Hauptkultur den Platz braucht. Andererseits ist der Zeitbedarf eines grossen Beetes für Anfänger auch nicht leicht einzuschätzen. Dimensioniert man die Beete zu gross, aus Angst, dass man nicht all das Gemüse, was man gerne ernten möchte unterbringen kann, ärgert man sich leicht über das Unkraut, was einem über den Kopf wächst.
    Das einzuschätzen braucht aber meiner Meinung nach vor allem etwas Erfahrung.
    Sofern machbar, wäre eine Übersicht cool, aus der man ersehen kann, welche Pflanze welchen Platzbedarf und Kulturzeit hat und ob sie gut für Vor- oder Nachtfrucht geeignet ist.

    LG Oli

  2. Die angegebenen m² sind allesamt lächerlich gering für den eigenverbrauch – selbstversorgung. 3m² für Karteoffeln? Ernsthaft? Damit würde man nichtmal die kartoffeln ernten, die man für das nächste Jahr zum anbauen benötigt. 4/5 eigenbedarf (2/4 selbstnutzen – 2/4 reserve-ausfall), 1/5 zum neuanbau

    man geht zb bei einer 3-4 köpfigen familie eher von mindestens 1.000m² aus, um sich selbst zu versorgen und diese sind schon sehr extrem eng bemessen.

    40-50m² pro person? das würde nichtmal annähernd ausreichen, maximal für ein paar erdbeeren, erbsen, zwiebeln, usw. als versuchszwecke für den eigenbedarf im sommer für die kinder. bei weitem aber zu wenig, um das ganze jahr abzudecken!

    • Also das finde ich aber etwas übertrieben. Erstens steht in dem Artikel „pro Person“ – damit hätten wir bei einer 4-köpfigen Familie dann schon 200 m² plus die Fläche für Kartoffeln. Außerdem ist auch immer die Frage, ob man das Gemüse (und ausschließlich darum geht es ja in dem Artikel) auch verarbeiten und lagern kann, damit es ganzjährig reicht. Ich denke jeder muss das selber austesten und letztendlich kann man nur soviel anbauen wie man auch Platz hat.

  3. 3 m² Kratoffeln pro Person? soll ich mal lachen. Mit 50 m² pro Person wirds wohl ehr was und dann nur wenn man sich mit kartoffeln auskennt. Ich mache jedes Jahr 300m Kartoffelreihe und ernte etwa 10 Doppelzentner was recht gut ist.

    • Sandra Reply

      Lieber Stefan,
      vielen Dank für deine Einschätzung. Vermutlich liegt bei jedem die Wahrheit irgendwo dazwischen, denn jeder Mensch isst wohl ziemlich unterschiedlich viel und oft Kartoffeln. Ich habe seit 5 Jahren meinen Mietgarten, in welchem ich vier Reihen à 2 m Kartoffeln anbaue. Die geerntete Menge reicht für einen 2-Personen-Haushalt das ganze Jahr über. Es kommt nur selten vor, dass wir Kartoffeln dazukaufen. In meinem Fall also kann ich sagen: die von mir angegebenen 3 m² (+/-) sind ausreichend – der persönliche Bedarf kann aber natürlich sehr variieren.
      Viele Grüße
      Sandra

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