Was kann man nach Kartoffeln pflanzen

Wenn die ersten Erdäpfel geerntet sind, wird viel Platz im Beet frei. Da stellt sich doch unweigerlich die Frage:

Was lässt sich nach Kartoffeln pflanzen – im gleichen Jahr und im Folgejahr?

Um sich mit Kartoffeln selbst zu versorgen, braucht man eine ganze Menge Platz. Man kann mit der 10-15-fachen Menge pro Saatkartoffel rechnen. Also: Aus jeder Pflanze wachsen ca. 10-15 Kartoffeln. Größe, Gewicht und Menge sind sehr sortenabhängig, deswegen kann das auch mal schwanken. Auch die Standortbedingungen wirken sich auf die Erntemenge aus. Man sollte also die Werte nicht allzu exakt nehmen. Aber zumindest gibt das einen Anhaltspunkt, wie viele Pflanzen man bräuchte, um sich selbst zu versorgen.

Bei uns wachsen aus Platzgründen nur 16 Kartoffelpflanzen – vier von jeder Sorte. Mir geht es nicht darum mich damit selbst zu versorgen, sondern in den Genuss der eigenen Kartoffeln zu kommen. Und neue Sorten auszuprobieren. Daher setze ich vor allem Frühkartoffeln. Diese erntet man im Juni und Juli. Für Lagerkartoffeln reicht unser Platz im Gemüsegarten nicht aus. Wir ernten und genießen. Wenn sie weg sind, sind sie weg. Dafür aber machen die Kartoffeln noch recht früh im Jahr den Platz im Beet wieder frei. Ungenutzt soll er nicht bleiben, also muss überlegt werden: Was pflanze ich nach den Kartoffeln?

Kartoffelblüte

Kartoffeln im Gemüsegarten

Kartoffeln gehören zu den Starkzehrern. Das bedeutet, dass sie dem Boden viele Nährstoffe entziehen. Sie lieben es vollsonnig und bevorzugen einen lockeren Boden. Unkräuter mögen sie gar nicht. Der Wasserbedarf ist in den Wochen nach der Blüte am höchsten, denn dann wachsen die Knollen. Man erntet, wenn das Laub bereits abgestorben ist. Die Schale härtet dann erst aus. Für Lagerkartoffeln empfiehlt es sich erst zwei Wochen nach dem Absterben des Laubs zu ernten. Man sieht also ziemlich genau, wann man die Grabegabel aus dem Schuppen holen kann. Die Kartoffelernte finde ich immer spannend, weil es jedes mal überraschend ist, wie viele und vor allem wie große Kartoffeln denn da wohl gewachsen sind. Doch dann ist plötzlich ganz viel Platz im Beet. Der soll natürlich nicht leer bleiben!

Ernte im Gemüsegarten - Blaue Kartoffel St Galler
Ernte im Gemüsegarten – Blaue Kartoffel St Galler

Was kann man also nach Kartoffeln ins Beet pflanzen?

Kartoffeln selber sollte man nur alle vier Jahre an die gleiche Stelle setzen. Sie sind Starkzehrer, daher sollte die Folgekultur ein Mittel- bzw. Schwachzehrer sein.

Direkt nach (Früh-)Kartoffeln pflanzen kann man verschiedene Herbst- und Winterkohlsorten wie bspw. Wirsing oder Grünkohl. Da die Zeit im Juni/Juli schon etwas fortgeschritten ist, setzt man idealerweise gut vorgezogene Jungpflanzen ins Beet. Ich arbeite gerne Hornspäne mit in die gelockerte Erde ein, da die Kartoffeln den Boden schon etwas ausgelaugt haben. Durch den Langzeitdünger bekommen die Pflanzen über die kommenden Woche ausreichend Nährstoffe.

Fruchtfolge von Kartoffeln – diese Sorten können ins Beet:
  • Bohnen und Erbsen
  • Endividen und andere Salate
  • Erdbeeren
  • Feldsalat
  • Knoblauch
  • Kohl, bspw. Blumenkohl, Grünkohl, Rosenkohl, Weisskohl, Palmkohl, Kohlrabi
  • Lauch
  • Mangold und Spinat
  • Mais

Kartoffeln gehören zu den Nachtschattengewächsen. Tomaten, Auberginen oder Paprika als Fruchtfolge sind also besser zu vermeiden.

Was nach Kartoffeln pflanzen

Je nachdem ob man noch im selben Jahr das Gemüsebeet erneut besetzen möchte wählt man Sorten, die bis weit in den Herbst hinein wachsen können. Optimal ist es, wenn man bereits während der Vegetationsperiode von Kartoffeln die Folgekultur vorzieht, um dann kräftige Jungpflanzen zu haben. Alternativ bieten auch gut sortierte Gärtnereien Gemüsejungpflanzen für den Herbst.

Andere Sorten, wie bspw. Mais, sind für die Fruchtfolge im Folgejahr besser geeignet, da sie im gleichen Jahr nicht mehr ausreichend Zeit haben zu wachsen. Zwischenzeitlich, also vor allem nach späten Kartoffeln, die erst im September geerntet werden, kann man den Boden durch Gründüngung verbessern.

Lesetipp: Gründüngung für einen besseren Boden

Was kann man nach Kartoffeln pflanzen? Fruchtfolge im Kartoffelbeet

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Ich bin Sandra und für mich ist ein Leben ohne (Gemüse-)Garten unvorstellbar. Mein Garten ist Ruhepol, Rückzugsort und gleichzeitig Inspirationsquelle für meinen Gartenblog GRÜNELIEBE, auf dem ich bereits seit 2012 Tipps, Wissen und Erfahrung rund um den Garten teile. 📚Ernte gut, alles gut | Keine Zeit zu gärtnern 🌿@grueneliebemissgreenball @missgreenball 🏆Goldener Blogger 'Hobby' '23 | IG Garden GHBA '22 | Dt.GBP 3.Platz Gartenblog '21

2 Comments

  1. Hi Sandra,
    als Fruchtfolge der Kartoffel hast du Erdbeeren angegeben.
    Die Kartoffel ist allerdings eine Wirtspflanze für den Pilz “Verticillium”, der in der Erdbeerpflanze die Erdbeer-Welke verursacht.
    Eine direkte Folge wäre also ungünstig.

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