Immer wieder kommen einem Begriffe wie samenfeste Sorten, Hybridpflanzen oder F1-Hybride unter.

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Doch was heißt das eigentlich? Was sind samenfeste Sorten?

In einem anderen Artikel habe ich schonmal erklärt, was man unter F1-Hybriden versteht. Das könnt ihr hier nochmal nachlesen.

Samenfeste Sorten sind Pflanzen, die die gleichen Eigenschaften haben, wie ihre Mutterpflanzen. D.h. wenn ich Samen aus einer Pflanze gewinne und diese im nächsten Jahr aussäe, dann wächst daraus eine Pflanze mit denselben Eigenschaften wie die Pflanze im Vorjahr. Samenfeste Sorten lassen sich also problemlos vermehren und, wenn immer wieder Saatgut daraus gewonnen wird, immer wieder anpflanzen. Bei samenfesten Pflanzen erfolgt damit eine natürliche Vermehrung mit breiter genetischer Basis. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten oder durch den Wind.

Insbesondere bei Nutzpflanzen ist die Sortenvielfalt in der letzten Zeit stark diskutiert worden. Laut einer Einschätzung der Welternährungsorganisation FAO ging die Sortenvielfalt der um 1900 verfügbaren Sorten in den letzten gut 100 Jahren um drei Viertel verloren. Die Sortenvielfalt samenfester Sorten ist ein unermesslicher Schatz. Alte Sorten sind die Grundlage für zukünftige Pflanzenzüchtung, da nur samenfeste Sorten in der Lage sind fruchtbare Samen zu entwickeln. Darüberhinaus dürfen nachhaltige und umweltverträgliche Aspekte für die Landwirtschaft nicht vergessen werden. Ein Landwirt, der nur Hybrid-Pflanzen anbaut, wird jedes Jahr sein Saatgut neu beziehen müssen. Er kann aus F1-Sorten kein fruchtbares Saatgut gewinnen und es nicht erneut anpflanzen.

Aber auch im Hausgarten ist die Sortenvielfalt ein wichtiges Thema. Viele der alten Sorten stehen im privaten Garten. Egal ob es sich dabei um Apfelsorten oder Mais handelt. Durch den privaten Einsatz von samenfesten Sorten kann ein großer Beitrag zum Erhalt der Sortenvielfalt beigetragen werden.

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Woran erkennt man samenfeste Sorten?

F1-Hybride sind in der Regel als solche gekennzeichnet. Auf Samentütchen, die es im Handel zu kaufen gibt sowie auf den Etiketten von gekauften Gemüsepflanzen steht in der Regel der Zusatz ‚F1‘ drauf. Diese Sorten sind grundsätzlich nicht schlimm oder gar schädlich. Möchte man sich aber für die Erhaltung der Sortenvielfalt einsetzen, sollte man vermehrt auf samenfeste Sorten zurückgreifen. Will man womöglich eigenes Saatgut aus den Pflanzen im Garten gewinnen, sind F1-Hybride ohnehin keine Alternative.

Es gibt mittlerweile einige Saatgut-Hersteller, die sich auf samenfeste Sorten und alte Kulturpflanzen spezialisiert haben. Es wird sogar speziell damit geworben, denn es wird deutlich, dass immer mehr Menschen wert auf Nachhaltigkeit legen und den Erhalt der Sortenvielfalt fördern möchten.

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Ich bin Sandra und für mich ist ein Leben ohne (Gemüse-)Garten unvorstellbar. Mein Garten ist Ruhepol, Rückzugsort und gleichzeitig Inspirationsquelle für meinen Gartenblog GRÜNELIEBE, auf dem ich bereits seit 2012 Tipps, Wissen und Erfahrung rund um den Garten teile. 📚Ernte gut, alles gut | Keine Zeit zu gärtnern 🌿@grueneliebemissgreenball @missgreenball 🏆Goldener Blogger 'Hobby' '23 | IG Garden GHBA '22 | Dt.GBP 3.Platz Gartenblog '21

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